Reichstag Berlin
Ökologisches Leuchtturmprojekt für den Sitz des Deutschen Bundestages und die Parlamentsbauten
Bauherr
Bundesbaugesellschaft Berlin mbH
Architekt
Foster & Partners, London
BGF
61.000 m²
TGA Kosten
>50 Mio. Euro
Leistungsbereiche
Generalfachplanung
Leistungsphasen
1 - 9
Planungszeit
1993 - 1997
Bauzeit
1996 - 1999
Energieverbund
bis 2008
Seit 1999 beherbergt das Reichstagsgebäude in Berlin den Deutschen Bundestag. KBP war für das Projekt Reichstag sowie den Technikverbund aller Parlamentsbauten im Spreebogen mit der Generalfachplanung und dem Projektmanagement beauftragt.
Es galt, die umfangreiche Technik optimal in die anspruchsvolle Architektur zu integrieren. Das Versorgungskonzept sieht einen Energieverbund mit mehreren pflanzenölbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Die eingesetzte Primärenergie wird optimal genutzt. Durch Nutzung innovativer Konzepte und Technologien nehmen die Bauten des Deutschen Bundestages bei Energiebedarf, dem Schadstoffausstoß und den Treibhausgasen eine Vorreiterrolle ein.
Das repräsentative Gebäude wurde neben der beispielgebenden Energieversorgung mit allen Kommunikations- und Präsentationstechniken nach dem Stand der Technik ausgerüstet. Es beherbergt neben dem Parlamentssaal auch Sitzungssäle für die Fraktionen, die Büros des Präsidenten des Bundestages sowie gastronomische Einrichtungen.
Erneuerbare Energieträger
Der gesamte Wärme- und Strombedarf des Reichstags wird aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Hierfür steht ein mit Bio-Diesel betriebenes BHKW in Verbindung
mit einem sogenannten Aquiferspeicher zur Verfügung.
Im Zusammenspiel dieser beiden Komponenten ist es möglich in den porösen Gesteinsschichten über lange Zeit Kälte oder Wärme zu speichern. So kann überschüssige Wärme, welche bei der Kraft-Wärme-Kopplung auch im Sommer in erheblichem Maß entsteht über einen langen Zeitraum gespeichert werden. Ergänzt um den Aquiferspeicher kann das BHKW nahezu über das ganze Jahr bei optimaler Auslastung laufen. Gleichzeitig steht ein Kaltwasser-Aquifer zur Verfügung, welcher in den Wintermonaten durch Zuführen von Kaltwasser gekühlt wird. Es steht so ein Kaltwasserreservoir zur Verfügung, welches sich im Sommer auf maximal +6° C erwärmt und somit optimal für die Versorgung des Gebäudes mit Kälte geeignet ist.
In die Architektur der Dachlandschaft integriert wurde auf dem Reichstagsgebäude eine Pilot-PV-Anlage realisiert. Mit 38 kWp leistet Sie einen zusätzlichen
Beitrag zum Konzept der erneuerbaren Energieträger für Reichstag und Parlamentsbauten.
Für alle Medien der bestehenden und neuen Parlamentsbauten wurde ein übergreifender Verbund errichtet. Diese Vernetzung bei gleichzeitiger zentraler Aufschaltung schafft ein Maximum an Versorgungssicherheit und Energieeffizienz.
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