Reichstag Berlin
Ökologisches Leuchtturmprojekt
Bundesbaugesellschaft Berlin mbH
Foster & Partners, London
1 - 9
1993 - 1997
1996 - 1999
Das Reichstagsgebäude in Berlin beherbergt seit 1999 den Deutschen Bundestag. KBP war in den 1990er-Jahren mit der Generalfachplanung und Projektsteuerung für das Projekt Reichstag sowie für den Technikverbund aller Parlamentsgebäude im Spreebogen beauftragt. Dabei galt es, die umfangreiche Technik optimal in die anspruchsvolle Architektur zu integrieren.
Das Versorgungskonzept sieht einen Energieverbund mit mehreren pflanzenölbetriebenen Blockheizkraftwerken vor, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Die eingesetzte Primärenergie wird optimal ausgenutzt. Durch den Einsatz innovativer Konzepte und Technologien nehmen die Gebäude des Deutschen Bundestages hinsichtlich Energiebedarf, Schadstoffemissionen und Treibhausgasen eine Vorreiterrolle ein.
Neben der vorbildlichen Energieversorgung wurde das repräsentative Gebäude mit allen Kommunikations- und Präsentationstechniken nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Es beherbergt neben dem Plenarsaal auch Sitzungsräume für die Fraktionen, die Büros des Bundestagspräsidenten sowie gastronomische Einrichtungen.
Der gesamte Wärme- und Strombedarf des Reichstagsgebäudes wird aus regenerativen Energiequellen gedeckt. Hierfür steht ein mit Biodiesel betriebenes Blockheizkraftwerk in Verbindung mit einem sogenannten Aquiferspeicher zur Verfügung.
Im Zusammenspiel dieser beiden Komponenten ist es möglich, Kälte oder Wärme über einen längeren Zeitraum in porösen Gesteinsschichten zu speichern. So kann überschüssige Wärme, die bei der Kraft-Wärme-Kopplung auch im Sommer in erheblichem Umfang anfällt, über einen langen Zeitraum gespeichert werden. Ergänzt durch den Aquiferspeicher kann das BHKW nahezu ganzjährig mit optimaler Auslastung betrieben werden. Gleichzeitig steht ein Kaltwasser Aquifer zur Verfügung, der in den Wintermonaten durch Zuführung von Kaltwasser gekühlt wird. Damit steht ein Kaltwasserspeicher zur Verfügung, der sich im Sommer auf maximal +6° C erwärmt und somit optimal für die Kälteversorgung des Gebäudes geeignet ist.
Integriert in die Architektur der Dachlandschaft wurde auf dem Reichstagsgebäude eine Pilot-PV-Anlage realisiert. Mit 38 kWp leistet sie einen weiteren Beitrag zum regenerativen Energiekonzept für den Reichstag und die Parlamentsbauten. Für alle Medien der bestehenden und neuen Parlamentsgebäude wurde ein übergreifender Verbund geschaffen. Diese Vernetzung bei gleichzeitiger zentraler Einspeisung schafft ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit und Energieeffizienz.
Bundesbaugesellschaft Berlin mbH
Foster & Partners, London
1 - 9
1993 - 1997
1996 - 1999